schon erfunden?tatsächlichHotmelt-GranulatIst rieselfähigesWirhaben dieAntwort!

Mit unseren rieselfähigen Hotmelts sparen wir den Anwendern Zeit und Kosten in der Produktion.

Im Interview schildern Nadia Kursawe, Global Business Team Manager Masterbatches & Plastic Additives sowie der Verfahrenstechniker Jan Malachowski, wie LEHVOSS die Hotmelt-Herstellung revolutioniert hat.

Jan Malachowski,

Verfahrenstechniker,
Lehmann&Voss

Nadia Kursawe,

Global Business Team Manager Masterbatches and Plastic Additives,
Lehmann&Voss

PlasticAnswers:

Frau Kursawe, mit Ihren neuen Hotmelt-Granulaten haben Sie etwas scheinbar Paradoxes geschaffen: nicht-klebrige Schmelzkleber. Was steckt dahinter?

Kursawe: Aus vielen Kundengesprächen wissen wir, dass es im Umgang mit Hotmelts immer dieselben Probleme gibt: Das Granulat verklumpt während des Transports oder der Lagerung und kann bei der Befüllung der Maschine nicht mehr gleichmäßig dosiert werden.

Malachowski: Das hat wiederum Auswirkungen auf die Prozessqualität. Durch einen ungleichmäßigen Rohstoffnachschub kann die Schichtdicke des Hotmelts schwanken. Dadurch entsteht unnötiger Ausschuss. Oder die Maschine muss sogar angehalten werden, um die verklebten Reste zu entfernen – und wir alle wissen, dass es nichts Teureres gibt als unproduktive Standzeiten.

PlasticAnswers:

Das heißt, Ihre Hotmelts haben nicht nur Vorteile in der Verarbeitung, sondern auch finanziell?

Malachowski: Ja, die Vermeidung von Ausschuss und Maschinenstandzeiten lässt sich ganz klar beziffern. Das einfachere Handling des Granulats bei der Befüllung spart zusätzlich Personalkosten.

PlasticAnswers:

Das klingt so, als würden Sie sich nicht nur als Produktentwickler, sondern auch als Problemlöser für Ihre Kunden verstehen?

Kursawe: Auf jeden Fall, im Geschäftsbereich LUVOBATCH® nutzen wir unsere jahrzehntelange Anwendungskompetenz, um die Prozesse beim Kunden zu verstehen und sie gemeinsam mit ihm zu optimieren.

PlasticAnswers:

Was ist das Geheimnis hinter Ihren nicht-klebrigen Schmelzkleber-Granulaten?

Malachowski: Das Geheimnis darf ich Ihnen natürlich nicht verraten. Nur soviel: Durch eine bestimmte Nachbehandlung des getrockneten Granulats sorgen wir dafür, dass die runden oder zylindrischen Körner erst dann ihre Klebeeigenschaften entwickeln, wenn sie in der Produktion erhitzt werden. Bis dahin bleiben sie rieselfähig. Das können Sie sich etwa so vorstellen wie bei einer Tüte Gummibärchen: Da sind auch alle Bärchen beschichtet, damit sie nicht in der Tüte aneinanderkleben.

PlasticAnswers:

Haben Sie dieses neue Verfahren bei sich im Unternehmen entwickelt?

Kursawe: Ja, wir verfügen bei LEHVOSS in Hamburg über eine eigene Produktionsstraße, die wir auch für die Lohnfertigung einsetzen. Auf diesen Maschinen testen wir jede geforderte Hotmelt-Formulierung in der praktischen Anwendung. Dabei arbeiten wir auch eng mit Maschinenherstellern zusammen, um den Verarbeitungsprozess zu verbessern.

Malachowski: Zum Testen verwenden wir 500-Kilogramm-Chargen. Anhand dieser Muster prüfen wir, ob die Materialwerte und das Materialverhalten dem entsprechen, was der Kunde mit seinen Hotmelts erreichen will. Wir führen zum Beispiel eine kontinuierliche Feuchtemessung durch und prüfen im Labor, ob alle gesetzlichen Vorgaben – insbesondere bei Food-Contact– eingehalten werden.

PlasticAnswers:

Weil Sie gerade „Food Contact“ ansprechen: Sind Folien für Lebensmittelverpackungen das wichtigste Einsatzgebiet für Ihre Hotmelts?

Kursawe: Es ist einer unserer Schwerpunkte, in dem wir besonders viel Kompetenz besitzen. In der LEHVOSS-Group haben wir eine eigene Abteilung „Sicherheit und Umwelt“, die alle Masterbatche und Additive vor der endgültigen Zulassung prüft. Wir sind absolute Experten, wenn es um unbedenkliche Lebensmittelverpackungen geht. Es gibt aber noch viele weitere Anwendungsmöglichkeiten für Hotmelts. Unsere Produkte werden beispielsweise in der Automobil- und Möbelindustrie, aber auch bei Elektrogerätehersteller oder Energieerzeugern eingesetzt. Denn überall wird heute nicht mehr geschraubt, sondern geklebt.

PlasticAnswers:

Stichwort Lohnfertigung: Wie genau gehen Sie hier vor?

Malachowski: Auch hier steht unsere Beratungskompetenz im Vordergrund. Wir schauen uns zunächst die gewünschte Formulierung an und machen gegebenenfalls Verbesserungsvorschläge. Zudem können wir schnell eine Aussage darüber treffen, ob das gewünschte Hotmelt auf den vorhandenen Anlagen problemlos zu verarbeiten ist. In umfangreichen Testreihen prüfen wir alle Verfahrensparameter direkt an der Maschine. Daraus ergeben sich Form und Größe des Granulats, das Schmelzverhalten, die Art der Trocknung und der Nachbehandlung.

PlasticAnswers:

Wie lange dauert ein solcher Prozess?

Kursawe: Vom ersten Gespräch bis zur Anlieferung der Kartons mit Granulat vergehen keine drei Monate. Bei fertigen Formulierungen, die wir ohne Anpassung übernehmen können, geht es sogar noch schneller.

PlasticAnswers:

Dürfen Ihre Kunden bei den Testreihen dabei sein oder ist das „Top Secret“?

Kursawe: Offenheit gehört zu unserer Kultur. Wir bringen Kunden, Maschinenbauer und unsere Verfahrenstechniker an einen Tisch, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Jeder lernt vom anderen und so entstehen weit engere Beziehungen als es bei der Lohnfertigung sonst üblich ist.

Offenheit gehört zu unserer Kultur. Wir bringen Kunden, Maschinenbauer und unsere Verfahrenstechniker an einen Tisch, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Nadia Kursawe, Global Business Team Manager Masterbatches and Plastic Additives, Lehmann&Voss&Co.

PlasticAnswers:

Wie sieht das Ende der Kette aus? Was passiert, wenn das Granulat fertig ist?

Kursawe: Wir liefern – weltweit – die gewünschte Menge in 25-Kilo-Kartons mit PE-Inliner, um den Inhalt gut zu schützen. Eine Lagerung ist damit über viele Monate problemlos möglich.

PlasticAnswers:

Herr Malachowski, Sie sind seit über 36 Jahren bei LEHVOSS, gehören dort quasi zum Inventar. Was hat sich in dieser langen Zeit geändert und wohin geht Ihrer Meinung nach die Reise in der Kunststoffindustrie?

Malachowski: Die Erfahrung, die in dieser Zeit zusammengekommen ist, hilft uns natürlich, auf jede Marktveränderung schnell zu reagieren. Das wichtigste Thema der nächsten Jahre werden recyclingfähige Hotmelts und Folien sein. Bisher ist das Problem, dass Mehrschichtfolien, die zusätzlich noch eine Schmelzkleberschicht enthalten, nur unter größtem Aufwand voneinander zu trennen sind. Hier muss eine Lösung gefunden werden, damit jede Schicht recyclingfähig und die Verpackung als Ganzes wiederverwertbar ist. Die zweite Herausforderung wird sein, das Recyclingmaterial qualitativ so aufzubereiten, dass zufriedenstellende Eigenschaften für Neuprodukte erzielt werden können.

Das wichtigste Thema der nächsten Jahre werden recyclingfähige Hotmelts und Folien sein.

Jan Malachowski, Verfahrenstechniker Lehmann&Voss&Co.

PlasticAnswers:

Das klingt kompliziert.

Malachowski: Ist es auch, aber wir sind sehr zuversichtlich. Unsere Forschungs- und Entwicklungsabteilung arbeitet auf Hochtouren.

PlasticAnswers:

Frau Kursawe, was sehen Sie als größte Herausforderung der nächsten Jahre?

Kursawe: Da schließe ich mich meinem Kollegen an. Das Thema Nachhaltigkeit wird unsere Industrie besonders fordern. Ein Beispiel ist das aktuelle Verbot von per- und polyfluorierten Alkylverbindungen bei Lebensmittelverpackungen in einigen Bundesstaaten der USA. Ähnliches wird derzeit auch auf EU-Ebene diskutiert. Zurzeit arbeiten wir bereits daran, noch bevor sich die Gesetzgebung ändert, eine Lösung dafür parat zu haben. Die ersten Ansätze sehen vielversprechend aus.

PlasticAnswers:

Sie glauben aber daran, dass Verpackungsfolien weiterhin eine große Rolle spielen werden?

Kursawe: Ganz sicher. Gerade bei Lebensmitteln werden die Verpackungsgrößen immer mehr auf Singlehaushalte zugeschnitten und müssen praktisch zu handhaben sein. Das bleibt also ganz sicher ein Wachstumsmarkt.

PlasticAnswers: Frau Kursawe, Herr Malachowski, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Ihr direkter Kontakt zu uns:

Tel. +49 (0)40 / 44 19 75 22

Rufen Sie einfach an oder schicken Sie eine E-Mail: nadia.kursawe@lehvoss.de
Wir melden uns schnell zurück und kommen auch gerne persönlich vorbei.

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